Der Angelsport-Verein (ASV) Kronenburg kümmert sich seit 2010 um die Sauberkeit des Kerschenbachs.
Den Vertrag über die Bachpatenschaft haben die Angler mit der Verbandsgemeinde Obere Kyll geschlossen.
Von der Quelle bis zur Landesgrenze nach Nordrhein-Westfalen erwarten die neuen Paten des Kerschenbachs in der Verbandsgemeinde Obere Kyll viele Aufgaben: Gewässerpflege und regelmäßige Messungen der Wasserqualität gehören nun zu den Pflichten der Angelsportler des ASV Kronenburg. Dass der Schutz der heimischen Bäche und Flüsse der Verbandsgemeinde Obere Kyll am Herzen liegt, zeigt sich nicht zuletzt dadurch, dass Bürgermeisterin Diane Schmitz persönlich den Bachpatenvertrag mit dem Anglerverein unterschrieb. "Ich bin sehr froh, dass sich Bürger ehrenamtlich in solch wichtigen Projekten engagieren", sagte sie und sprach dem Vorstand des ASV Kronenburg ihren Dank aus.
Der Kerschenbach, der von der Bachgabelung Kalkerbach/Dürenbach durch das Kerschenbachtal fließt, ist für die Kronenburger Sportfischer von einiger Bedeutung. Denn der Bach mündet bei Hammerhütte in die Kyll, die der Verein vom Stausee bis zur Jünkerather Bahnhofsbrücke betreut. Logisch, dass verschmutzte Bäche auch die Kyll verunreinigen - und deshalb die vielen Gast-Angler ausbleiben.
Diese entrichten nicht nur die Gebühren für die Tageskarten, mit denen der ASV einen Teil seiner Kosten deckt, sondern beleben auch den Tourismus in der Region. Denn unter Anglern, ganz besonders unter Fliegenfischern, gilt die Kyll als "Juwel der Eifel".
Angelfreunde kommen aus ganz Europa, um in und an einem der schönsten Mittelgebirgsflüsse zu angeln. Trotzdem gibt es immer wieder Probleme mit Anliegern: "Grünschnitt, Abfälle und Sperrmüll landen im Wasser", berichten Ulrich Meyer, Clemens Heintges und Dieter Klaus, die den Vorstand des ASV bilden. "Unser Wegerecht wird behindert, an einigen Stellen ragen Zäune bis in den Fluss hinein - da kommt kein Angler mehr durch."
Gegen den Dreck geht der 1972 gegründete Verein tatkräftig vor und säubert mehrmals im Jahr die gepachteten zwölf Kilometer der Kyll. Dabei macht ein Amerikaner den Kronenburgern besonderen Ärger: Der Signalkrebs, im 19. Jahrhundert eingewandert, bedroht die heimischen Tiere und Pflanzen der Kyll. Clemens Heintges, der zweite Vorsitzende und Schriftführer des ASV, holt manchmal bis zu 300 Tiere in nur einer Nacht aus dem Fluss.